Dual Theologie studieren oder doch klassisch an die Uni?
Du möchtest Theologie studieren und bist dir nicht sicher ob du ein Klassisches- oder Duales Studium machen möchtest? Beide Studienformen haben Ihre ganz speziellen Vorteile. Was jedoch für dich besser geeignet ist, hängt völlig von deinen Präferenzen, deiner Ausgangslage und deiner persönlichen Lernmethodik ab. In diesem Artikel, möchte ich dir die Unterschiede der beiden Studienformen aufzeigen, damit du am Ende eine bessere Entscheidungsgrundlage hast.
Autor: Michael Jeckle Lesezeit: 4 Minuten
Die Unterschiede der beiden Studienformen
Zuerst gilt es klar zu stellen, dass es sich bei einem dualen Studium grundsätzlich nicht um ein gewöhnliches Studium mit Praxiselementen handelt, sondern um das Absolvieren zweier Bildungsabschlüsse in einem. Im Prinzip legst du dabei auch ein berufsbegleitendes Theologiestudium parallel zum Ausbildungsberuf ab. Diese Ausbildung ist natürlich theologiespezifisch, wie beispielsweise die pastorale Führungskraft, die Seelsorge oder ein Ausbildungsberuf im sozialen Bereich.
Auch im klassischem Studiengängen an Hochschulen wird dir ein Praxisbezug gegeben werden. Allerdings nicht in Form einer anerkannten und abgeschlossenen Berufsausbildung. Ob und wann das für dich sinnvoll sein kann behandeln wir jetzt.
DUAL Theologie studieren - Die Vorteile
Ein klarer Vorteil des Dualen Studiums ist, wenn jemand im Vorfeld weiß, in welchem Berufsumfeld er später arbeiten möchte. Die Praxiserfahrung der Ausbildung in Kombination mit dem spezifischen Studium helfen dabei, schnell alle Abläufe zu verstehen, die perfekt auf den jeweiligen Studienzweig ausgerichtet sind. Wer die Theorie in der Praxis gleich umsetzen kann, erlangt wertvolles und alltagstaugliches Wissen. Im späteren Berufleben wird das ein großer Vorteil sein. Zudem erlangt man im Berufsfeld gleich Einblicke in die Unterschiedlichen Berufe an sich und kann sich so schneller für einen Beruf entscheiden.
Studierst du dual Theologie ist das gleichzeitige Lernen in der Praxis und die daraus gewonnenen Erfahrung ein weiterer Vorteil. Diese wertvollen Kenntnisse bleiben ein Leben lang eine Bereicherung für den Studierenden und verhelfen zu einem einfachen Start in das alltägige Berufsleben. Wer also die Praxis liebt und keine Lust auf viel Theorie hat, für den könnte duale Theologie interessant sein.

Ein weiterer Punkt ist die Finanzierung von Semestergebühren und Lebenserhaltungskosten. Je nach Universität oder Hochschule unterscheiden sich die Kosten eines jeden Studiums. Erhält der Studierende beispielsweise kein Stipendium, kann sich die Finanzierung als Hürde herausstellen. Beim Dualen Studium ist dieses Problem meist weit geringer. Je nach Ausbildungsberuf wird man teils Vollzeit oder Teilzeit angestellt und erhält somit ein festes Gehalt. Manche Ausbildungsstellen vergüten anhand einer Dienstaufwandsentschädigung oder mit der vollen oder teilweisen Übernahme der Studiengebühren. Hier muss man aber für den Bereich des dualen Theologiestudiums klar sagen, dass dieser finanzielle Vorteil noch nicht so gegeben ist. Die meisten dualen Studiengänge werden von freikirchlichen Schulen angeboten. Diese Schulen finanzieren sich durch private Schulgelder und arbeiten häufig mit freien Kirchen zusammen. Die Arbeit wird oft durch private Gelder von Gemeindemitgliedern unterstützt. Ein sogenannter Spenderkreis, private Spenden uvm. machen den dualen Ausbildungsweg hier möglich. Dennoch gibt es auch hier einen finanziellen Vorteil. Wer in der Freikirche arbeiten möchte und nach der Ausbildung ein geregeltes Gehalt beziehen will, der hat Vorteile wenn er schon länger Teil der Kirche ist. Gemeindeglieder und Pastoren, geben gerne Finanzen frei, wenn sich eine Person schon bewiesen hat und in der Kirchgemeinde ein bekanntes und geschätztes Standing hat. In den Jahren der Ausbildung, kann also die Kirche sich auf die zukünftige Anstellung vorbereiten und finanziell mitentwickeln. Das macht eine Vollzeitliche Anstellung und ein gutes Gehalt viel Wahrscheinlicher.

Vorteile eines Klassischen Theologiestudiums
Wer noch unschlüssig ist, in welchem Berufszweig er/sie später einen theologischen Beruf ausüben möchte, sollte sich für das herkömmliche Studium entscheiden. Der Vorteil dieser Studienform ist ganz klar die tiefgreifende und weitreichende Behandlung aller theologiespezifischen Schwerpunkte. Wer seinen theologischen Wissenstand so breit gefächert wie möglich gestalten möchte, ist folglich im normalen Studium bzw. klassischen Vollzeitstudium besser aufgehoben. Schließlich stehen den Studierenden nach erfolgreicher Absolvierung des Theologiestudiums alle Türen in der Berufswelt der Theologie offen.
Gerade Personen, die Lehrer werden möchten oder selbst an theologischen Einrichtungen Dozieren möchten brauchen die wissenschaftliche tiefe der Theologie. Wer also Akademisches Lernen und Arbeiten liebt sollte eher eine Universität besuchen und klassisch Theologie studieren.
Klassische- oder Duale Theologie – Welcher Lerntyp bist du?
Bei der Entscheidung welches Theologiestudium besser zu dir passt, ist es wichtig sich die Frage zu stellen, zu welchem Lerntyp man angehört. Da alle Menschen unterschiedlich veranlagt sind und sich somit auch beim Lernprozess voneinander unterscheiden, können Lernende in 4. Typen gegliedert.
1. Visueller Lerntyp:
Menschen mit Hang zum visuellen Lernen erzielen die besten Ergebnisse, wenn sie ihren Lernstoff anhand von Lesen und Schreiben aufnehmen. Hierbei werden Handlungsabläufe und Informationen in Form von Grafiken, Bildern und durch geschriebenen Text aufgenommen.
2. Auditiver Lerntyp:
Der auditive Lerntyp lernt besonders über das Hören. Wem es leichtfällt Informationen durch das Hören aufzunehmen und abrufbereit abzuspeichern, gehört mit hoher Wahrscheinlichkeit diesem Lerntyp an. Da Vorlesungen ein Grundbestandteil der herkömmlichen Studien sind, sollten Menschen mit einem Hang zum Auditiven, ein Vollzeitstudium in Betracht ziehen.
3. Haptische Lerntyp:
Der haptische Lerntyp bezeichnet Menschen, die sich Informationen am besten durch den Tastsinn bzw. die konkrete Durchführung von Theorie einprägen. Haptische Menschen sind aktiv und ganz klar praxisbezogen. Ihre Begeisterung gebührt eher der Umsetzung und Anwendung anstatt der bloßen Ideologie.
4. Kommunikative Lerntyp:
Der kommunikative Lerntyp prägt sich Informationen am einfachsten durch direkte Gespräche ein. Die Lernwerkzeuge sind Ohren und Mund. Wer am besten über die Kommunikation mit anderen Menschen lernt, ist im praxisbezogenen Bereich auf jeden Fall bestens aufgehoben.
Je nach Lerntyp kann das eine oder das andere besser zu dir passen. Studierst du dual Theologie wirst du eher im Haptischen und Kommunikativen Lernstil unterwegs sein. Natürlich hast du auch klassische Vorlesungen. Allerdings wird dieses Wissen vor allem in der Praxis verarbeitet und direkt angewendet. Bist du eher Visuell und Auditiv in deinem Lernverhalten, kann dir das klassische Theologiestudium eher liegen. Natürlich sind das nur Anhaltspunkte, aber sie können dir helfen. Stell dir also die Frage, wie du am besten Wissen behalten kannst und wie dir das Lernen am meisten Freude bereitet. Magst du eher die Praxis oder eher die Theorie. Beides ist wichtig. Aber je nachdem was dir eher liegt kannst du dich klarer für die eine Form oder die andere Form des Theologiestudiums entscheiden.
Die Qual der Wahl – Unser Fazit
Niemand kann dir exakt verraten, welche Studienform besser für dich geeignet ist, das muss jeder für sich selbst herausfinden.
Beide Studienformen haben auch im Bereich der Theologie ihre Vor- und Nachteile. Welche am besten zu dir passt, hängt von Unterschiedlichen Faktoren ab. Grob zusammengefasst, eignet sich das duale Theologiestudium eher für Menschen, die eine klarere Vorstellung haben, wo sie in Zukunft ihren Beruf ausüben möchten. Zudem sollte man Freude dabeihaben, durch die Praxisanwendungen zu lernen. Für das klassische Studieren in der Theologie spricht eine breitgefächerte Palette an Wissen, welches die Grundlage für vielseitige Berufsmöglichkeiten nach Absolvierung des Studiums bildet. Dabei ist es natürlich wichtig, dass jemand gerne wissenschaftlich Arbeitet und sich für das eine Gewisse Tiefe in der Theologie interessiert.
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